„Schlaf ist die beste Medizin“
Wer denkt, dass teuere Pflegeprodukte allein die Haut zum Strahlen bringen, irrt sich gewaltig.
Ein wahrer Skin-Booster ist komplett kostenlos zu haben, denn
„wer schön sein will, muss schlafen“.
Die Nacht ist unsere chronologisch-biologische Ruhephase. In dieser Zeit regeneriert sich unser Körper. Schlaflose Nächte schlagen sich nicht nur bekanntermaßen negativ auf das Gemüt aus, sondern bringen die Organsysteme an die eigenen Grenzen.
Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass chronischer Schlafmangel sowie Nachtarbeit negative Effekte auf verschiedene Organsysteme haben:
Zudem wird Nachtarbeit von der WHO als potentiell kanzerogen (krebserregend) eingestuft!
Zu wenig Schlaf bedeutet biochemisch echten Stress für die Haut.
Folgende biochemisch-hormonellen Effekte ergeben sich durch Schlafmangel:
Erhöhte Cortisolproduktion —> mehr Stress, weniger Kollagen
Bei Schlafmangel steigt der Cortisolspiegel. Cortisol wird in der Umgangssprache auch gerne „Stresshormon“ genannt und führt zu einem vermehrten Abbau von Kollagen und Elastin. Zudem begünstigt Cortisol eine vermehrte Talgproduktion, welche zur sog. „Stress-Akne“ führen kann. Auch Entzündungen und Rosacea werden durch hohe Cortisol-Spiegel begünstigt.
Geringere Ausschüttung von Wachstumshormonen —> langsamere Hautregeneration
Im Tiefschlaf werden Wachstumshormone (HGH - human growth hormone) ausgeschüttet, die essentiell für Zellreperatur/-neubildung sind.
Durch die verminderte Menge an Wachstumshormonen kommt es zu einer verlängerten Reperationszeit sowie zu einer langsameren Hautregeneration.
Mehr Oxidativer Stress —> schnelle Hautalterung
Schlafmangel begünstigt die Bildung von freien Radikalen, die direkt Zellstrukturen angreifen und zu einem verstärkten Abbau von Kollagen/Elastin führen.
Erhöhte Entzüngungsmediatoren —> Akne
Geringer Schlaf verstärkt die Aktivität von entzündlichen Botenstoffen (z.B. TNF-alpha, Interleukine u.W.), die als Trigger von Akne, Hautrötungen, Ekzemen oder Rosacea fungieren.
Gestörte Hautbarriere —> trockene Haut
Während der nächtlichen Ruhephase wird der Wasserhaushalt der Haut reguliert. Durch Schlafmangel kann es durch vermehrten transepidermalen Wasserverlust zu einem stärkeren Feuchtigkeitsverlust der Haut kommen, der in einer trockeneren, empfindlicheren Haut mündet.
Reduzierte Blutzirkulation —> blasse Haut
Während des Schlafs wird die Blutzirkulation in der Haut erhöht, wodurch Sauerstoff und Nährstoffe effizienter transportiert werden können. Bei Schlafmangel kommt es zu einer Reduktion der Durchblutung, die sich als Blässe der Haut niederschlägt.
Hast du dir schonmal die Frage gestellt, was dunkle Augenringe und Schlafmangel miteinander zu tun haben und wie diese entstehen?
Durch die Kombination aus Dehydrierung (gestörte Hautbarriere), reduzierter Blutzirkulation (Blässe - besseres Durchscheinen der Blutgefäße) und dünnerer Haut (durch Kollagenabbau) kommt es zu den typischen dunklen Augenringen nach längeren Nächten.
1.
Feste Schlafzeiten und idelae Schlafdauer einhalten
Unser Körper liebt Routinen, die v.a. an die natürliche zirkadiane Rhythmik des eigenen Körpers angepasst sind. Ideal sind 7 - 9 Stunden Schlaf pro Nacht.
2.
Richtige Schlafumgebung schaffen
Dunkelheit (z.B. Verdunkungsvorhänge, Schlafmaske, Handy auf "Nicht Stören"), Ruhe (Handy ausschalten/lautlos), Temperatur (16° - 20°)
3.
Richtige Schlafposition wählen
Im besten Fall bist du schon ein Rückenschläfer. Seiten- als auch Bauchlagen während der Nacht können zu (asymmetrischen) Gesichtsfalten führen. Als zusätzliches Add-On nutzt man Seiden- oder Satinbezüge zur Reduktion von Reibung.
4.
Blaulicht von elektronischen Devices stören die Melatoninproduktion (Schlafhormon). Mind. 1 h vor dem Schlafengehen auf Bildschirme verzichten (den „Nacht-Modus“ oder Blaulichtfilter/-brille nutzen).
(s. unseren Beitrag "Bildschirme - Gift für die Haut?")
4.
Koffein/Alkohol meiden
Empfohlen wird mind. 6 h vor der eigentlichen Schlafzeit darauf zu verzichten. Alkohol kann zwar beim Einschlafen helfen, stört jedoch die Tiefschlafphasen.
5.
Sport/Post-Workout-Meal richtig timen
Intensive Workouts mit ausgiebigen Post-Workout-Meals vor dem Schlafengehen wirken anregend und stören den Schlaf. Ein moderates Training in den späten Nachmittag-/frühen Abendstunden kombiniert mit leichter, eiweißreicher Mahlzeit mit komplexen Kohlenhydraten (Kerne, Nüsse, Kartoffeln, Gemüse etc.) kann zum erholsamen Schlaf beitragen.
6.
Reinigungsrituale etablieren und Pflege gezielt einsetzen
Stets abschminken und gründlich reinigen!
Nachtpflege auftragen z.B. spezielle Nachtcremes mit Hyaluronsäure, Ceramiden und Glycerin.
Schlaf ist nicht gleich Schlaf.
Regelmäßiger, qualitativ hochwertiger Schlaf trägt zur Hautgesundheit bei, lässt dich und deine Haut strahlen und verdient den metaphorischen Ausdruck "Schönheitsschlaf".
Copyright - Alle Rechte vorbehalten.
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