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Botox: Das neue Viagra?

Monika Osinski • 27. März 2023

Am 27. März 1998 war es soweit: Das blaue Wunder „Viagra“ des US-Pharmakonzerns Pfizer erhielt die Zulassung und gelangte auf den Markt. Ein Höhepunkt der männlichen Potenz, eine Wunderpille, welche die „Herzen" der Männer höher schlagen lies, das Sexleben im Alter revolutionierte und nebenbei alle Verkaufsrekorde brach. 


Nun 25 Jahre, einige Studien und Penis-Injektionen später scheint es, dass Botox das potentere und nebenwirkungsärmere Viagra ist… 


Eine Ablösung der kleinen blauen Pille? Eine zweites Hoch für die männliche Potenz? 


Viagra: eine Zufallsentdeckung 


Anfang der 90er Jahre testete das Pharmaunternehmen Pfizer ein Blutdruckmedikament an Probanden, die vor allem von ihrer neuen sexuellen Standfestigkeit erfreut waren. 


So entstand aus dem ursprünglichen Blutdruckmedikament die Kultpille "Viagra"


Neue Studie: Botox effektiv bei erektiler Dysfunktion


Die erektile Dysfunktion (ugs. „Impotenz“) ist eine Sexualstörung und besteht in der mangelnden Fähigkeit (zur Aufrechterhaltung) einer Erektion. Neuere Studien konnten zeigen, dass Botox-Injektionen in den Penis zu einer signifikanten Steigerung der Erektionsstärke, dem penilen Blutfluss und der Erektionsdauer führen. Während die Wirkdauer von Viagra nur kurze Zeit (ca. 4h) anhält, hielt der positive Effekt der Botox-Injektion im Durchschnitt ca. 3-6 Monate


Erklärung für die gesteigerte Potenz ist die Relaxation der glatten Penismuskulatur, wodurch ein verstärkter Blutfluss ermöglicht wird. 


Obwohl zahlreiche Studien die Sicherheit von Botox-Injektionen bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion (ED) nachweisen konnten, sind die klinischen Studien nicht vollends abgeschlossen. Eine offizielle Zulassung für die Behandlung der ED mit Botox besteht bislang nicht - jedoch scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein...


"Zukunft Pink“ - Pinke Pille für die Frau?


2015 wurde im angloamerikanischen Raum die pinke Pille („Pink Viagra“ mit dem Wirkstoff Flibanserin) eingeführt, die ursprünglich als Antidepressivum in Studien getestet wurde und zu einer gestiegenen Libido bei den Probandinnen führte. Im Unterschied zum klassischen Viagra des Mannes beeinflusst es den Hormonhaushalt durch Hemmung des Neurotransmitters Serotonin und Steigerung von Dopamin und benötigt eine tägliche Einnahme, um einen Libido-steigernden Effekt zu erreichen. Durch kontroverse Studien besteht in Europa berechtigterweise(!) keine Zulassung. 

 

 

Was passiert, wenn Frauen Viagra einnehmen?

Der Effekt von Viagra auf Frauen ist unzureichend und bringt nicht den vielversprechenden Erfolg wie beim Mann. 



Während die Männerwelt sich (bald) der zweiten Hochphase der Potenz erfreuen darf, ist die medizinische Revolution der weiblichen Lust noch lange nicht in Sicht. 


Die weibliche Sexualität ist eben komplexer… 


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